Bargeld sichert Souveränität – Politik und Bundesbank für Bargeld-Erhalt verantwortlich!
Berlin, 13.02.2023 – Die Versorgung der deutschen Bevölkerung mit Bargeld gehört zur Kritischen Infrastruktur und ist Aufgabe der Geschäftsbanken. „Auch wenn sich die Geschäftsbanken, die Kreditwirtschaft und andere bargeldlose Zahlungsverkehranbieter seit vielen Jahren im War on Cash befinden und das Bargeld am liebsten gestern als heute abschaffen wollen, fordern wir die Politik und die Bundesbank auf, hier intensiver hinzuschauen und nachhaltige Maßnahmen zu ergreifen“, so Bernd Herkströter, Vorsitzender des BMWL Bundesverbandes Mittelständischer Werte-Logistiker. Denn nur Bargeld sichere die Souveränität und biete Anonymität sowie barrierefreie gesellschaftliche Teilhabe!
Initiative Bargeld zählt – Akteure unterschiedlicher Branchenverbände engagieren sich für den Souveränitätserhalt durch Bargeld-Erhalt!
Um die Bedeutung des Bargeldes für die Selbstbestimmtheit der Bürgerinnen und Bürger sowie die Unternehmerinnen und Unternehmer stärker herauszuheben, gehört der BMWL zu den Gründungsmitgliedern der Initiative Bargeld zählt. „Gemeinsam mit dem Zentralverband des Bäckerhandwerks, der Organisation Cash Matters, dem Metzger Handwerk sowie dem Verband der Privatbrauereien und unserem Schwesternverband, der Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste, verdichten wir das Netzwerk der Akteure für Bargeld“, so Bernd Herkströter. In den zurückliegenden Jahren zeigten sich deutlich die Vorteile von Bargeld. „Es ist das einzig gesetzlich und europaweit anerkannte Zahlungsmittel, es schließt niemanden aus und es zeigt insbesondere in der Krise seine Bedeutung als Wertaufbewahrungsmittel“, ist Herkströter überzeugt.
Banken und Handel keine Bargeld-Freunde
Dennoch habe insbesondere die Corona-Krise deutlich gezeigt, dass Banken und Handel keine Freunde des Bargeldes seien. Hier wurde das Bargeld wider besseren Wissens und Klarstellung durch die Deutsche Bundesbank als Risiko im Zusammenhang mit der Virusübertragung stigmatisiert. „Hier zeigt sich deutlich, wozu Banken und Handel bereit sind“, so Herkströter weiter. Und das, obwohl die Banken in erster Linie seitens der Europäischen Zentralbank und der Deutschen Bundesbank als die Bargeldverteiler verstanden werden. Dem Einzelhandel käme die Redundanzfunktion zu. „Mal losgelöst von der Frage, wie der Einzelhandel die Inverkehrbringung von Falschgeld ausschließen will, was unter Strafe steht, bleibt die Frage der logistischen Bargeldversorgung auch beim Handel bestehen“, so der BMWL-Vorsitzende. Weder Banken noch Einzelhandel verfügten über die Transport- oder Geldbearbeitungsfähigkeiten in ausreichender Form, um die Kritischen Infrastruktur Bargeldversorgung resilient gewährleisten zu können.
Branchen-Konsolidierungsprozess gefährdet resiliente Bargeldversorgung
In Deutschland könne nur – noch – die mittelständisch geprägte Geld- und Wertdienstleisterstruktur redundant und resilient wirken. „Grundsätzlich ist diese Struktur jedoch aufgrund eines unkontrollierten Konsolidierungsprozesses, der vorwiegend durch deutsche Töchter ausländischer Mutterkonzerne betrieben wird, in Gefahr. Die Versorgung des Souveräns mit Bargeld zum Schutz seiner Selbstbestimmtheit und Anonymität ist von nationalem Interesse und muss daher durch eine wettbewerbsfähige sowie resiliente Branchenstruktur gewährleistbar bleiben“, so Herkströter weiter. Die Auswirkungen einer Störung in der Bargeldversorgung aufgrund des Ausfalls eines Dienstleisters in einem Oligopol-Markt mussten die Niederländer vor einigen Jahren schmerzlich erfahren. „Dem müssen Politik und Behörden mit aller Macht entgegentreten“, so der VMWL-Vorsitzende Herkströter abschließend.
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